Die Firma Anker hat einen Balkonkraftwerk Speicher auf den Markt gebracht. Das Produkt gehört zur SOLIX Reihe und trägt den Namen Anker SOLIX Solarbank E1600. Wir hatten bereits vor dem Verkaufsstart die Möglichkeit, das neue Speichersystem unter die Lupe zu nehmen. In diesem Testbericht zeigen wir Ihnen, was die Anker Solarbank drauf hat, ob sich der Kauf lohnt, und wie das Produkt im Vergleich mit den Alternativen von Zendure und EcoFlow abschneidet.
Vor kurzem hat Anker die neue Solix Solarbank 2 (Pro & Plus) mit zahlreichen Verbesserungen für 1099,00 Euro angekündigt. Daher empfehlen wir mit dem Kauf zu warten. Alle Informationen gibt es hier.
Unser Test-Fazit zur Anker Solix Solarbank
Insgesamt handelt es sich bei der 20 Kilogramm schweren Anker Solix Solarbank um ein solides Speichersystem für Balkonkraftwerke. Wir konnten das Gerät nun einige Wochen ausgiebig testen und sind mit der Performance überwiegend zufrieden. Die Installation geht dank dem gewohnten Plug & Play System mit den mitgelieferten MC4 Kabeln wirklich kinderleicht innerhalb von 5 Minuten. Auch die Einrichtung mittels Anker App gestaltet sich einfach und dauert ~2 Minuten.
Die Anker App bietet aktuell leider nicht viele Funktionen. Man hat die Möglichkeit mehrere Zeiträume mit unterschiedlicher Leistung hinzuzufügen. Beispielsweise kann man tagsüber bis 19 Uhr die Einspeisung ins Hausnetz auf 200 Watt begrenzen. Der überschüssige Strom geht dann direkt in die Batterie. Ab 19 Uhr kann man dann zum Beispiel eine Leistung von 600 Watt einstellen. Diese wird solange eingespeist, bis die Batterie “leer” ist. Man kann außerdem noch die Statistiken der Solar- und Batterieaktivität einsehen, die Entladegrenze zwischen 5% und 10% anpassen und Firmware Updates durchführen. Ansonsten gibt die App nicht mehr her.
Das integrierte WLAN hat eine sehr hohe Reichweite und die Verbindung ist sehr zuverlässig. Wir haben die Solarbank etwa 20 Meter entfernt vom Haus aufgestellt und haben bis jetzt noch keine Verbindungsabbrüche feststellen können.
Was uns im Herbst 2023 beim Testen mit gängigen Wechselrichtern etwas irritiert hat, waren die langen Wartezeiten beim Umstellen der Leistung – besonders im niedrigen Leistungsbereich. Teilweise dauerte es bis zu 5 Minuten bis die eingestellte Leistung übernommen wurde.
Ein halbes Jahr nach dem ursprünglichen Test wurde dieses Problem nun endlich verbessert und das Umstellen der Leistung dauert im Schnitt 5 bis 10 Sekunden. Im Betrieb mit dem Anker MI80 Wechselrichter schaltet die Solarbank innerhalb von wenigen Sekunden die Leistung um. Ähnlich verhält es sich beim baugleichen APsystems EZ1-M Spannungswandler.
Zudem ist es so, dass die eingestellten 0 Watt Leistung nur in der Nacht gelten, wenn keine Energie mehr über die Solarmodule kommt. Tagsüber kann man die Einstellung zwar auch auf 0 Watt setzen, das bringt aber nichts und es werden trotzdem noch 150 Watt ins Haus eingespeist. Das ist kein Fehler, denn Anker weist sogar in der App darauf hin. Wir hätten uns zumindest gewünscht, dass man niedrigere Leistungen wie zB. 50 oder 75 Watt einstellen kann, da nicht jeder Haushalt eine Grundlast von 150 Watt hat. Beim Anker MI80 oder beim APsystems EZ1-M lassen sich 100 Watt Ausgangsleistung einstellen.
Update: Anker hat einen sogenannten 0W Ausgangsschalter entwickelt, der nun standardmäßig im Lieferumfang der Solarbank enthalten ist. Dieser wird zwischen Solarbank und Wechselrichter angeschlossen und sorgt dafür, dass man auch untertags 0 Watt Ausgangsleistung einstellen kann und somit keine Energie mehr verschwendet.
In der neusten Firmware Version (1.5.9) kann man die Entladegrenze auf 10% oder 5% festlegen. Zuvor war die Entladegrenze bei 10% fixiert, was wir kritisiert haben. 5% sind aus unserer Sicht völlig gerechtfertigt, um die Lebensdauer zu erhöhen. Hier wird die Kapazität der Batterie auf 1,52 kWh begrenzt. Eine gewisse Mindestbegrenzung ist durchaus sinnvoll, um die LiFePO4 Batterie vor Tiefentladung zu schützen und die Zyklenzahl zu erhöhen. Wir würden uns wünschen, dass man wie bei anderen Speicherlösungen die Ladegrenzen manuell festlegen kann.
Die maximale Ausgangsleistung beträgt 800 Watt, somit ist die Solarbank E1600 bestens für die kommende Balkonkraftwerk Gesetzesänderung 2024 gerüstet. Laut Hersteller akzeptiert das System eine maximale PV-Eingangsleistung von 800W, diese konnten wir bei unseren Tests mit dem Labornetzteil aber überschreiten. Insgesamt konnten wir etwa 1100W erreichen, wovon aber nur rund 700W für die Batterieladung genutzt werden konnte – der Rest ging direkt ins Haus.
Aktuell gibt es noch keine Smart Plugs oder Shelly Anbindung für die Solarbank. Das ist aus unserer Sicht verschwendetes Potential, da man durch die “schlauen Stecker” die Einspeisung dynamisch an den Verbrauch anpassen könnte. Die Alternativen von EcoFlow und Zendure bieten bereits Smart Plugs und einen Smart-CT-Modus an, um eine Nulleinspeisung zu realisieren.
Wir haben Anker kontaktiert und uns wurde gesagt, dass eine Smart Home Integration und Smart Plugs ab 2024 folgen werden. Damit wird man den gespeicherten Strom noch effizienter nutzen können. – Alexander Jakob
Leider gibt es nur einen MPP-Tracker für zwei Solarmodule – hier hat Anker wohl gespart um das Produkt günstiger anbieten zu können. Normalerweise sollte für jedes Modul ein eigener String vorhanden sein, damit Verschattungen eines Modul nicht die Leistung des anderen Moduls beeinflussen. In unserem Verschattungstest mit zwei baugleichen Solarmodulen haben wir hier aber keine großen Probleme feststellen können. Zudem haben uns bereits Erfahrungen von Kunden erreicht, die selbst mit unterschiedlichen Modulen keine großen Auswirkungen beobachten konnten.
Preislich ist die Anker Solix Solarbank wirklich gut aufgestellt und leicht vor der Konkurrenz. Betrachtet man die nutzbare Kapazität so bezahlt man bei Anker etwa 466 Euro pro kWh nutzbare Speicherkapazität. Bei Zendure sind es aktuell etwa 600 Euro pro kWh und bei EcoFlow zwischen 750 und 1000 Euro pro kWh (je nach Konfiguration). Mit unserem exklusiven Gutscheinlink erhalten Sie die Anker Solarbank bei Solakon oder Solago zum günstigsten Preis:
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Ebenfalls sehr beliebt ist das neue Anker Solix Solarbank Dual-System, bei dem zwei Speicher zusammengehängt werden. Dadurch erhält man eine Kapazität von 3,2 kWh. Die beiden Geräte agieren als ein geschlossenes System, welches man in der App steuern kann. Wir empfehlen hierfür ein Balkonkraftwerk mit vier Solarmodulen:
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- Anker SOLIX Solarbank Dual mit 3,2 kWh Kapazität
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Wer eine bessere Alternative zur Solarbank sucht, dem empfehlen wir den Zendure SolarFlow. Diesen gibt es aktuell beim Anbieter Kleines Kraftwerk zum günstigsten Preis im Internet:
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Wir konnten ebenfalls bereits den neuen Zendure AIO 2400 Balkonkraftwerk Speicher testen. Dieser ist eine bessere All-in-One Alternative zur Anker Solarbank, allerdings mit mehr Eingangs- und Ausgangsleistung, sowie mehr Batteriekapazität.
Wie funktioniert die Anker Solix Solarbank?
Balkonkraftwerk Besitzer kennen das Problem: Genau dann, wenn der meisten Strom erzeugt wird, ist man nicht zuhause. Überschüssiger Strom wird an den Netzbetreiber “verschenkt”. Hier schafft Anker mit einem Speichersystem eine Lösung.
Die Anker Solix Solarbank E1600 speichert überschüssige Solarenergie, die tagsüber vom Balkonkraftwerk erzeugt wird. Diese Energie wird in der Batterie der Solarbank aufbewahrt, anstatt sie direkt ins Hausnetz einzuspeisen. Durch den Balkonkraftwerk Speicher lässt sich ein höherer Anteil des erzeugten Stroms nutzen, anstatt ihn an den Netzbetreiber zu verschenken.
Der erzeugte Strom fließt zuerst in die Solarbank, wo tagsüber ein Teil in die Batterie und der andere Teil ins Hausnetz fließen – je nach Konfiguration in der App. Von der Solarbank fließt der Strom zuerst in den Wechselrichter, wo er in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt wird. Die Anker Solix Solarbank ist also ein Balkonkraftwerk Speicher zum Nachrüsten. Wer mehr Speicherkapazität benötigt, der kann eine zweite Solarbank verbinden für 3,2 kWh (3,08) Kapazität. Die Ausgangsleistung der einzelnen Geräte kann in der App individuell konfiguriert werden.
Abends bzw. nachts, wenn die Solarmodule keinen Strom mehr erzeugen, kann man den gespeicherten Strom ins Hausnetz einspeisen und nutzen. In der App kann man eine Einspeisung zwischen 100 oder 150 und 800 Watt einstellen – je nach Bedarf. Es ist ein Bypass Modus vorhanden, das heißt, wenn der Akku vollgeladen ist, fließt der erzeugte Strom direkt an den Wechselrichter. Leider ist es nicht möglich, gleichzeitig vom Akku und von den Solarmodulen Strom einzuspeisen, wie es beim EcoFlow PowerStream und beim Zendure SolarFlow (Test) möglich ist. Das ist schade, schont aber andererseits den Akku und begünstigt die Lebensdauer auf lange Sicht.
Hinzu kommt ein Überspannungsschutz und ein Überstromschutz, der die Solarbank automatisch abschaltet, wenn die Eingangspannung über 60 Volt oder der Eingangsstrom über 30 Ampere liegt. Sobald die Außentemperatur unter 0° C fällt, aktiviert die Solarbank den Low Battery Modus. In diesem Modus kann der Akku nicht geladen werden, um die Lebensdauer zu maximieren.
Das integrierte Batterie Management System (BMS) sorgt außerdem für Kurzschlussschutz, Überladeschutz (98% Ladegrenze) und Tiefenentladeschutz, um eine möglichst lange Lebensdauer zu gewährleisten. Ein Verpolungsschutz ist ebenfalls vorhanden, allerdings kann es durch die MC4 Stecker gar nicht zum Vertauschen von Plus und Minus Stecker kommen.
Die Solarbank besitzt auf der Vorderseite eine Ladezustandsanzeige mit LEDs, die man nach der Einrichtung der App aber nicht mehr benötigt. Links daneben befindet sich der Power Knopf, über den man die Solarbank ein- und ausschalten kann. Rechts daneben befindet sich eine IoT Taste. Um die Solarbank zurückzusetzen, muss man beide Tasten für 20 Sekunden lang gedrückt halten.
Vor- und Nachteile
Die Vorteile:
- Einfacher Aufbau (Plug & Play)
- Hochwertige Verarbeitung
- Nutzerfreundliche App zur Steuerung
- Kompatibel mit 99% aller Balkonkraftwerke
- Erweiterbar auf 3,2 kWh
- 10 Jahre Herstellergarantie
- 6000 Ladezyklen bis 70% Restkapazität
- IP65 Spritzwassergeschützt
- Einspeisung per Zeitsteuerung
Die Nachteile
- Kapazität softwareseitig auf 1,52 kWh begrenzt
- Nur für 2 Solarmodule ausgelegt
- Keine zeitgleiche Nutzung von Solar und Akku
- Langsames Umstellen der Einspeiseleistung
- Nur 1 MPP Tracker für beide Module
- Noch keine dynamische Einspeisung möglich
Versand und Lieferumfang
Die Anker Solix Solarbank wurde in nur einem Paket geliefert das etwa 30 Kilogramm schwer ist. Der Versand erfolgte innerhalb weniger Werktage per Spedition und das Paket war gut geschützt verpackt, um etwaige Transportschäden zu verhindern.
Im Lieferumfang enthalten ist standardmäßig folgendes:
- 1 x Anker Solix Solarbank E1600
- 4 x MC4 Verbindungskabel (3m)
- 2 x MC4 Y-Kabel (3m)
- 1 x Werkzeug zum Lösen der Kabel
- 1 x Bedienungsanleitung
Wir finden gut, dass Anker hier wirklich alles liefert, das man für die Integration in ein bestehendes Balkonkraftwerk benötigt. Das mitgelieferte MC4 Werkzeug ist ebenfalls sehr nützlich, um MC4 Steckerverbindungen kinderleicht zu öffnen.
Installation & Einrichtung
Gut finden wir, dass der Aufbau der Anker Solix Solarbank dank Plug & Play System wirklich sehr schnell geht. Im Grunde genommen kann der Batteriespeicher in fast jedes bestehende Balkonkraftwerk mit 2 Solarmodulen integriert werden (vorausgesetzt die technischen Daten passen). Die Solarbank verfügt über zwei PV-Eingänge und einen PV-Ausgang für den Wechselrichter.
Schritt 1: Solarmodule mit der Solarbank verbinden
Als ersten Schritt müssen Sie die Solarmodule Ihres Balkonkraftwerks vom Wechselrichter trennen. Vorher sollten Sie jedoch den Wechselrichter vom Stromnetz trennen, damit es keine Komplikationen geben kann. Nun hängt es von der Positionierung der Solarbank ab, ob Sie die mitgelieferten MC4 Verlängerungskabel verwenden müssen oder nicht.
Schließen Sie nun die beiden Solarmodule mittels Plus- und Minus-Stecker in den beschrifteten PV-Eingang 1 und PV-Eingang 2. Der Anschluss kann auch mittels Parallel- oder Reihenschaltung erfolgen, allerdings müssen Stromstärke und Spannung innerhalb der vorgegebenen Werte liegen.
Schritt 2: Wechselrichter mit der Solarbank verbinden
Nun muss die Anker Solarbank an den Wechselrichter des Balkonkraftwerks angeschlossen werden. Hierfür müssen die mitgelieferten MC4 Y-Stecker verwendet werden, da es nur jeweils einen Plus und Minus Ausgang an der Solarbank gibt.
Der Plus-Ausgang wird somit auf zwei Ausgänge gesplittet, die man beim Wechselrichter am PV-Eingang 1 (Plus) und am PV-Eingang 2 (Plus) anschließen muss. Dasselbe gilt für den Minus Ausgang. Es handelt sich hierbei um eine Parallelschaltung.
Schritt 3: Einrichten und Konfigurieren der Solarbank per App
Als letzten Schritt muss die Solarbank nur noch mit der Anker App (iOS oder Android) verknüpft werden. Dafür müssen Sie zunächst auf der Startseite rechts oben auf “Gerät hinzufügen” tippen. Stellen Sie sicher, dass Bluetooth auf Ihrem Smartphone aktiviert und die Solarbank in der Nähe ist. Sobald das Gerät hinzugefügt wurde, können Sie einen Namen vergeben.
Anschließend benötigt die App Ihre WLAN Zugangsdaten, damit sich die Solarbank mit Ihrem Heimnetz verbinden kann. Wichtig zu wissen ist, dass aktuell nur 2,4 GHz WLAN akzeptiert wird. Natürlich können Sie die Solarbank auch nur per Bluetooth steuern, allerdings werden in diesem Fall keine Statistiken aufgezeichnet – daher empfehlen wir diese Verbindungsmethode nur, falls das Heimnetz eine vorrübergehende Störung hat.
Sobald die Solarbank erfolgreich mit dem WLAN verbunden ist, können Sie einen Namen für das Energiesystem festlegen. Wir haben uns für die Bezeichnung “Balkonkraftwerk mit Speicher” entschieden. Anker gibt Ihnen jetzt eine kleine Einführung in die Benutzung der App.
Nun ist die Einrichtung in der App abgeschlossen. Die Solarbank übermittelt nun die Statistiken zum Datenserver und anschließend in die App. Somit können Sie das Energiesystem von jedem Ort der Welt überwachen und steuern. Zu erwähnen ist, dass es sich um keine Echtzeitwerte handelt, da sich die Daten nur alle 30 bis 60 Sekunden aktualisieren.
Unsere Messungen am Labornetzteil
Da es für viele interessant sein könnte, haben wir uns die Mühe gemacht, und die Anker Solix Solarbank an ein Labornetzteil mit 60V/20A angeschlossen. Die Intention dahinter war zu messsen, wie viel vom reingeschickten Strom bekommt man tatsächlich wieder raus. Damit wollten wir die Effizienz des Speichersystems testen.
Umwandlungseffizienz der Solarbank
Im Durchschnitt kommen am Ende unseres Tests etwa 87% bis 90% des erzeugten Solarstroms im Haushalt an, was uns positiv überrascht hat. Bei diesen Werten sind bereits die Umwandlungsverluste des Wechselrichters eingerechnet, die im Schnitt etwa 6% betragen (je nach Modell unterschiedlich). Natürlich hängt die Effizienz stark von der eingestellten Einspeiseleistung und der Dauer der Einspeisung ab. Für unseren Test haben wir die Solarbank vollgeladen und anschließend mit konstanten 600 Watt Ausgangsleistung entladen.
Zum Vergleich: Beim EcoFlow PowerStream haben wir etwa 2,2 kWh Gleichstrom benötigt, um den 2 kWh Akku auf 100% zu bringen. Letztendlich sind in der Steckdose 1,86 kWh angekommen, bis der Akku auf 0% war. Die Effizienz lag hier also bei knapp 85%. Auch hier gilt: Je niedriger die Einspeiseleistung, desto geringer die Effizienz.
Mehr als 800 Watt Eingangsleistung
Entgegen der offiziellen Angaben von Anker verträgt die Solarbank natürlich weitaus mehr als 800 Watt PV-Eingangsleistung. Für unseren Test haben wir zwei Risen Titan-S Solarmodule mit jeweils 410 Watt Peak Spitzenleistung angeschlossen, um den realen Betrieb zu testen. Die meisten besitzen aktuell wohl ein Balkonkraftwerk mit Modulen von 350 bis 420 Watt Peak.
Des Weiteren haben wir stärkere Solarmodule mit unserem Labornetzteil simuliert. Im Test konnten wir bei einer Spannung von über 50 Volt eine Eingangsleistung von bis zu 1100 Watt erzielen, allerdings war davon nicht alles nutzbar. Dabei ist uns sofort wieder die langsame Laderegelung aufgefallen. Während der Großteil der Eingangsleistung an den Wechselrichter weitergereicht wird, steigt die Ladeleistung der Batterie nur sehr langsam an.
Nach 8 Minuten hat sich die Batterieladung dann auf rund 700 Watt eingepegelt. Nach zahlreichen Testversuchen konnten wir die 800 Watt Ladeleistung nicht erreichen.
Nur ein MPP Tracker für beide Module
Anker gibt in den Spezifikationen nicht an, dass die Solarbank nur einen MPP Tracker besitzt. Das kann vorallem für Leute mit Ost-West Ausrichtung oder Verschattung problematisch sein.
Gewöhnliche Wechselrichter für 2 Module haben in der Regel 2 MPPT. Wenn Teile eines Solarmoduls verschattet werden, sinkt die Leistung dieser Module erheblich. Ein MPP (Maximum Power Point) Tracker erkennt diese Verschattungen und passt die Betriebsparameter der nicht verschatteten Module an, um sicherzustellen, dass sie ihre maximale Leistung erzeugen. Dies hilft, den Gesamtertrag des Solarsystems zu maximieren, selbst wenn einige Module beeinträchtigt sind.
Wir haben getestet, wie sich starke Verschattungen auf das System auswirken. Dafür haben wir auf ein Modul zum Großteil mit einem Handtuch abgedeckt und die Leistung beobachtet. Interessanterweise hat sich die Leistung nur halbiert, das Verhalten war also relativ ähnlich zum normalen Betrieb mit dem Hoymiles Wechselrichter. Dennoch ist die Gesamtleistung von einem verschatteten Modul abhängig, da der MPP Tracker den Input wie ein einzelnes Solarmodul behandelt.
Der MPP Tracker der Solarbank arbeitet extrem schnell und zuverlässig. Wir vermuten, dass die Auswirkungen bei unterschiedlichen Solarmodulen stärker zu spüren sind. Wichtig ist, dass man beide Solarmodule gleich ausrichtet (idealerweise nach Süden). Eine Ost-West-Ausrichtung würden wir mit der Solarbank nicht empfehlen.
Amortisation der Anschaffungskosten
Die wichtigste Frage beim Kauf eines Balkonkraftwerk Speichers ist die Dauer der Amortisation, also sprich: Wie lange dauert es, bis man die Anschaffungskosten wieder drin hat?. Anker gibt an, dass man innerhalb der 15 Jahre Lebensdauer bis zu 2670 Euro eingespart haben soll. Dieser Wert ist natürlich sehr optimistisch errechnet und kann in der Praxis wohl nicht erreicht werden. Der Gedanke dahinter ist, dass man mit der Solarbank die Eigenverbrauchsquote des erzeugten Stroms von 40% auf 90% erhöhen kann. Da es noch keine Smart Plugs gibt, wird dieser Wert aktuell nur schwer erreichbar sein.
Wir haben die Amortisationsdauer etwas realistischer berechnet: Angenommen man betreibt ein 840 Watt Balkonkraftwerk (zB. das Yuma Flat 840 Pro) mit der Anker Solix Solarbank. Wir nehmen 1800 Euro Gesamtkosten für das System. Trägt man diese Daten nun in den Stecker Solar Simulator der HTW Berlin, so erhält man folgende Ergebnisse:
Das System könnte pro Jahr etwa 813 kWh Strom erzeugen, davon könnte man mit dem Batteriespeicher auf einen Eigenverbrauch von 85%, also 688 kWh, kommen. Bei einem Strompreis von 40 Cent pro kWh würde sich die komplette Anlage also bereits nach 7 Jahren amortisieren. Geht man von einer Lebensdauer von 15 Jahren aus, könnte man noch 8 Jahre weiterhin Strom speichern. Mit dem Balkonkraftwerk alleine würde man im Optimalfall noch die nächsten 23 Jahre kostenlos Strom produzieren können. Wichtig zu erwähnen ist, dass man hier mit einem 600 Watt Wechselrichter rechnet.
Natürlich ist das nur eine theoretische Rechnung. Hier wird nicht eingerechnet, dass der Speicher im Winter abgebaut werden muss. Hinzu kommt, dass es beim Laden und Entladen des Speichers auch Verluste gibt. Ob sich der Speicher lohnt, hängt von vielen Faktoren ab, darunter Ausrichtung, Neigungswinkel, Verschattungen, aktueller Strompreis, Eigenverbrauchsanteil, etc.
Spezifikationen
Hier finden Sie alle technischen Daten zur Anker Solarbank auf einen Blick:
Maße | 42,0 x 23,2 x 24,0 cm |
---|---|
Gewicht | 20 Kilogramm |
Kabellose Verbindung | WLAN 2,4GHz, Bluetooth |
Schutzklasse | IP65 (staubdicht, spritzwassergeschützt) |
Produktgarantie | 10 Jahre |
Kapazität | 1,6 kWh |
Nutzbare Kapazität | 1,52 kWh |
Eingangsleistung | Maximal 1100 Watt |
PV-Eingang | 16 – 60V⎓ 13A, Maximal 550W |
Spannungsbereich | 16 bis 60V |
MPPT Anzahl | 1 |
Eingangsstrom | 2 x 15A |
Max. Ausgangsstrom | 30A |
Ausgangsspannung | 60V |
Nennspannung | 48V |
Ladetemperatur | 0 bis 55° C |
Entladetemperatur | -20 bis 55° C |
Nennausgangsleistung | 800W |
MPPT Effizienz | 98% |
Ausgangseffizienz | 87% |
Überspannungsschutz | |
Überstromschutz | |
Kurzschlussschutz | |
Temperaturschutz |
Häufig gestellte Fragen
Darf die Anker Solarbank E1600 im Winter verwendet werden?
Laut Anker schaden dauerhafte Temperaturen unter 0° C der Lebensdauer der verbauten LiFePO4 Batterie. Wir empfehlen die Solarbank entwender innen zu platzieren (mit MC4 Fensterdurchführungen) oder draußen gut zu isolieren. Die Entladetemperatur kann zwar bis -20° C betragen, allerdings sollte der Akku nicht unter 0° geladen werden, da dies zu Schäden führen könnte.
Was passiert, wenn man die Solarbank länger nicht benutzt?
Zum Schutz der Batterie sollte man die Anker Solix Solarbank in regelmäßigen Abständen laden und entladen. Je länger man die Solarbank nicht benutzt, desto mehr entlädt sich die Batterie von alleine. Nach 1 Jahr Inaktivität beträgt der Ladestand einer vollgeladenen Solarbank Batterie noch etwa 75% laut offiziellen Herstellerangaben.
Funktioniert die Anker Solarbank bei Stromausfall?
Nein, der Balkonkraftwerk Speicher funktioniert nicht bei einem Stromausfall, da er über den Wechselrichter auf die Spannung vom Hausnetz angewiesen ist. Bei einem Blackout entfällt die Spannung und der Wechselrichter schaltet sofort ab. Somit kann kein Strom mehr eingespeist werden.
Kann man Akkus von Drittanbietern an die Solarbank anschließen?
Nein, wir empfehlen aus Garantie- und Sicherheitsgründen auf keinen Fall eine Batterie von einem Drittanbieter an die Anker Solix Solarbank anzuschließen. Es handelt sich um ein fertiges System, das lediglich mit einer zweiten Solarbank erweitert werden kann. Jegliche Umbauten, sowie das Öffnen des Gehäuses führen zum sofortigen Erlöschen der Garantie.
Muss der Anker Solarbank Speicher angemeldet werden?
Aus unserer Sicht muss nur das Balkonkraftwerk angemeldet werden und nicht der Speicher. Der Wechselrichter des Balkonkraftwerks ist die letzte Instanz der Anlage und reguliert die Einspeiseleistung. Falls sie das Balkonkraftwerk als Inselanlage betreiben (was ohne Weiteres mit der Solarbank nicht möglich ist), muss diese gemäß MaStRV § 5 Abs. 2 Nr. 1b auch nicht beim Netzbtreiber oder im Marktstammdatenregiser angemeldet werden. (Quelle)
Weitere Infos finden Sie in unserem Artikel zur Balkonkraftwerk Anmeldung.
Gibt es Förderungen für Balkonkraftwerk Speicher?
Leider gibt es in Deutschland noch keine Förderung für Balkonkraftwerk Speicher oder Inselanlagen. Lediglich die Solarmodule, der Wechselrichter (inkl. Kabel, Stecker, etc.), das Montagesystem und Installationskosten werden gefördert.
Verfügbarkeit und Preis
Die Anker Solix Solarbank E1600 ist aktuell auf der offiziellen Herstellerseite für 799,00 Euro (inkl. Versandkosten) erhältlich. Laut Bewertungen kann der Versand rund 7 Werktage dauern.
Den besten Kundenservice erhalten Sie derzeit beim Anbieter SOLAKON. Wir haben für Sie einen exklusiven Gutscheinlink ausgehandelt, wodurch Sie den besten Preis im Netz erhalten. Zudem bietet Solakon preiswerte Speicher Bundles, bei denen man die Solarbank unterm Strich wesentlich günstiger erhält, als bei Anker selbst.
- Kompatibel mit fast allen Balkonkraftwerken
- 1,6 kWh Speicher und 800 Watt Ausgangsleistung
- 15 Jahre Lebensdauer / 6000 Ladezyklen bis 80% Restkapazität
- Exklusiver Gutscheincode: 'ENERGIEMAGAZIN'
Falls Sie ein vollständiges Balkonkraftwerk Komplettset mit der Anker Solix Solarbank suchen, dann empfehlen wir Ihnen die Sets von solago. Hier erhalten Sie je nach Set zwei oder drei Solarmodule mit jeweils 420 Watt Peak und einen Hoymiles Wechselrichter:
- 1305W Balkonkraftwerk (drosselbar auf 800W)
- Anker SOLIX Solarbank mit 1,6 kWh
- 6000 Lebenszyklen
- Exklusiver Gutscheincode: 'energiemagazin'
Auch Anker selbst bietet Balkonkraftwerk Bundles an. Hier kann der Kunde wählen zwischen der Premium Variante Anker Solix RS40P (890W) oder dem günstigeren Anker Solix RS40 (820W):
- 890W Balkonkraftwerk (mit oder ohne Halterung)
- Anker SOLIX Solarbank mit 1,6 kWh Kapazität
- 390 Euro günstiger im Bundle
- Nur für kurze Zeit mit Rabatt!
- Kompatibel mit fast allen Balkonkraftwerken
- 1920 Wh Speicherkapazität
- Smartphone App & Zeitsteuerung
- Bester Kundenservice bei kleineskraftwerk.de
- Gutschein 'PVE3' bei zendure.de
Vielen Dank für die Informationen!
Ein wenig verwirrt mich die Aussage, dass die Bank nur mit zwei Solarmodulen funktioniert. Beim Anschluss einer zweiten Solarbank sind in der Bedienungsanleitung 4 Solarmodule abgebildet. Wie aber schließe ich die beiden Solarmodule ( eine Süd- und eine Westausrichtung) an zwei Anker Solix Solarbanken an?
Muss an der Solarbank jeweils Input 1 und Input 2 belegt sein oder kann ich ein Solarmodul an Input 1 und das andere Modul an der zweiten Solarbank an Input 2 anschließen, so dass jeweils ein Input frei bleibt? Dann einfach aus jeder Solarbank den Output mit dem jeweiligen Input des Wechselrichters verbinden?
Hi Marcus, ich habe meine Solarbank eine Woche mit nur einem PV-Modul Input betrieben, da das zweite PV-Modul noch nicht installiert war. Habe nichts seltsames feststellen können und die Leistung am Panel war plausibel. Allerdings konnte ich mit nur einem Modul die Solarbank nicht komplett zu 100% über einen mittel-sonnigen Tag laden, so dass diese über mehrere Tage immer weniger Ladung hatte und nicht mehr über die Nacht reichte. Ob das auf Dauer zu Problemen führen kann, wenn die Solarbank dauerhaft nicht komplett geladen wird, kann ich nicht sagen. Das könnte man umgehen, wenn die Entnahme der Speicher unterdrückt wird: auf AUS in der Software. Um sicher zu gehen, ob dein Plan funktioniert, empfehle ich die Anker-Hotline zu kontaktieren: die rufen auch zurück.
Hallo, vielen Dank für den ausführlichen und gut geschriebenen Test.
Ich habe bei meinen beiden Solarmodulen eine unterschiedliche Ausrichtung: (2 Maxi-Panels 113×228 cm, bifazial, dazu eine E1600 Solarbank 1.5.9 Firmware, AP EZ1-M; vor einer Woche aufgestellt): ein Modul liegt auf meinem nur 10° zur horizontalen geneigten Pultdach nach Osten und bekommt unbeschattet auch die Südsonne komplett ab (der Ertrag startet aktuell Mitte Mai ca. 06:40). Das zweite ist am Balkon der Dachterrasse 2.OG zur Westseite befestigt mit 60° zur horizontalen und bekommt ab mittags Südsonne und die komplette Nachmittagssonne bis Sonnenuntergang; alles unbeschattet. Clou: Das Dachterrassenmodul bekommt für ca. 2h vormittags noch die Morgensonne von hinten. Der Ertrag der beiden Paneelen ist zeitlich also recht unterschiedlich. Durch die verschiedenen Artikel zum Thema E1600 mit einem MPPT und unterschiedliche Ausrichtung, war ich dann doch recht verunsichert, da die Empfehlungen eher dagegen sprachen; und kontaktierte daher Anker-Solix:
Der Herr an der Anker hotline meinte, dass im Vergleich zu idealen Bedingungen bei stark unterschiedlichen Modulen + komplett unterschiedliche Ausrichtung, mehr als 20% Leistungsertrag fehlen könnten (es wurden keine konkreten Werte genannt). Bei gleichen Modulen wesentlich weniger Verluste; auch bedingt durch die Parallelschaltung im Speicher. Er stimmte zu, dass in meinem Fall der “Nachteil” der nicht-gleichen Ausrichtung, durch den Vorteil der wesentlich längeren “Ernte” über den Tag, dies sicher mehr als wett gemacht sei. Der Speicher ist am frühen Nachmittag wieder voll und beginnt erst mit dem Entlade-Betrieb ab ca. 20:30 (aktuell). D.h. über den frühen Abend haben wir die natürliche Besonnung, starten die Entladung später und wir kommen gut über den Abend/Nacht mit dem Speicher. Eine gleiche Ausrichtung der Module nach Süden hätte zwar einen etwas höheren Peak, der aber gar nicht durchgereicht wird (nur 800 bzw. 600W 😉 und wesentlich früher endet, so dass die frühen Abendstunden bereits den Speicher entleeren. Er meinte in der Summe sei diese Situation mit unterschiedlicher Ausrichtung zur gleichmäßigeren Abdeckung der Grundlast wahrscheinlich sogar günstiger. Meine Nachfrage, ob die unterschiedliche Einspeisung über viele Jahre irgendwelchen negativen Einfluss auf das Innenleben, bzw. die Lebensdauer des Speichers hätte, verneinte er: spielt keine Rolle. Trotzdem würde Anker die gleiche Ausrichtung empfehlen um den max.-Leistungsertrag für/mit dem Speicher zu erzielen; aber man müsse sich ja nicht, wie in meinem Fall beschrieben, dran halten.
Ich fragte also, ob die E1600 generell geeignet sei für unterschiedliche Ausrichtung, was er bejahte (Bei Nicht-Eignung aus irgendwelchen technischen Gründen hätte ich die Solarbank innerhalb der 14 Tage zurück geschickt).
Meine Werte, die ich mit einem Ein-Modul Betrieb schon gegengecheckt habe, sind gegenüber dem 2-Modulbetrieb nicht erkennbar anders. Das bestätigt auch der Beschattungstest im Bericht. Die Ertrags-Summenwerte der beiden Module zusammen entsprechen ca. dem was ich erwarten konnte, mit nicht idealer Ausrichtung zur Sonne bezogen auf kWp, morgens, mittags, abends und es ist ja noch Mai.
O.k., was ich noch machen kann: an zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit angesagter “gleicher” Sonne 1x normale Konfiguration und 1x direkt am AP Wechselrichter: was dann der Unterschied, gerade bei Teillast, ist. Mal sehen wann das machbar ist… Allerdings muss ich vorher die permanente Abweichung zwischen der Solarbank (sie gibt immer leicht 5% höhere Werte an als der Wechselrichter) und dem AP für alle Lastzustände aufnehmen und dies mit bewerten.
Zusammenfassend finde ich die E1600 Solarbank als simple, ausreichend dimensionierte und kostengünstige Speichervariante absolut o.k. (o.k., die Software muss immer noch nachgebessert werden).
Die Nachfolger mit mehr MPPT können das alles sicher noch besser. Ob sich der zu erwartende Mehrpreis gegenüber dieser hier irgendwann rechnet, kann ich nicht sagen.
Falls ich den Test durchführe, melde ich mich an dieser Stelle wieder…
Viele Grüße