Eine neue Petition mit dem Titel “Kleinspeicher entfesseln = Stromnetz stabilisieren! Bürgerbeteiligung belohnen, statt mit Bürokratie zu bestrafen!” wurde am 13. Februar 2025 beim Deutschen Bundestag eingereicht. Diese Petition zielt darauf ab, die Nutzung von Batteriespeichern, insbesondere in Verbindung mit Balkonkraftwerken, zu erleichtern und deren Beitrag zur Energiewende zu maximieren.
Kleinspeicher für die Energiewende
Kleinspeicher, wie beispielsweise Heimspeicher oder Akkus für Balkonsolaranlagen, können dazu beitragen, Solarstrom effizienter zu nutzen. Sie speichern überschüssigen Strom, der ansonsten ins Netz eingespeist würde, und geben ihn bei Bedarf wieder ab. Damit ermöglichen sie es Haushalten, ihren Eigenverbrauch zu erhöhen und gleichzeitig das Stromnetz zu entlasten.
Aktuell sind bereits rund 15 GWh an Speicherkapazität in deutschen Haushalten installiert, und die Nachfrage steigt stetig. Laut Experten könnten diese Speicher in Zukunft eine zentrale Rolle dabei spielen, Netzschwankungen auszugleichen und Lastspitzen zu reduzieren. Damit würden sie nicht nur zur Energiewende beitragen, sondern auch die Versorgungssicherheit erhöhen.
Welche Probleme bestehen derzeit?
Trotz ihres Potenzials werden Kleinspeicher bislang nicht ausreichend gefördert. Stattdessen stoßen Betreiber auf zahlreiche Bürokratische Hürden, die eine sinnvolle Nutzung erschweren:
- Umfangreiche Anmeldepflichten: Kleinspeicher unterliegen aktuell denselben Regularien wie große Heimspeicheranlagen, was aufwändige Melde- und Genehmigungsverfahren nach sich zieht.
- Fehlende wirtschaftliche Anreize: Viele Haushalte verzichten auf den Einsatz von Speichern, da es keine gezielte Förderung oder wirtschaftliche Vorteile gibt.
- Mangelnde Netzdienlichkeit: Es gibt keine standardisierten Anreize, um Kleinspeicher netzdienlich zu betreiben. So könnten Speicher gezielt so genutzt werden, dass sie in Zeiten hoher Netzlast entladen werden und so das Stromnetz stabilisieren.
- Unzureichende Messinfrastruktur: Ein Großteil der Haushalte verfügt nicht über die notwendigen Smart-Meter-Technologien, um Verbrauch und Einspeisung effizient zu steuern.
Forderungen der Petition
Die Petition fordert mehrere konkrete Maßnahmen, um die Nutzung von Kleinspeichern attraktiver und effizienter zu gestalten:
1. Bürokratische Erleichterungen für Kleinspeicher
Aktuell gelten für kleine Stecker-Speicher mit 1–2 kWh Kapazität dieselben Regeln wie für große Speichersysteme. Dadurch entstehen unverhältnismäßig hohe Anforderungen an Anmeldung und Verwaltung. Die Petition setzt sich dafür ein, Kleinspeicher in einer rechtlichen Kategorie mit Balkonkraftwerken zu behandeln und so die Hürden zu senken.
2. Netzdienliche Nutzung durch Anreize
Um Kleinspeicher sinnvoll in das Energiesystem zu integrieren, sollten gezielte Anreize geschaffen werden. Eine Möglichkeit wäre die Einführung variabler Netzentgelte, die sich an der realen Netzbelastung orientieren. Dadurch würden Haushalte motiviert, ihren Stromverbrauch in Zeiten hoher Einspeisung zu erhöhen und zu Zeiten von Lastspitzen zu reduzieren.
3. “Smart Meter Light” als kosteneffiziente Lösung
Für viele Haushalte ist ein vollständiges Smart-Meter-System finanziell nicht lohnenswert. Daher fordert die Petition eine abgespeckte Version der intelligenten Messsysteme, die lediglich die wichtigsten Funktionen bereitstellt, um den Verbrauch effizient steuern zu können. Dies würde den Smart-Meter-Rollout beschleunigen und den Zugang zu flexiblen Stromtarifen erleichtern.
4. Mehr Transparenz bei Strompreisen
Die Petition fordert eine öffentlich zugängliche API, die Verbrauchern und Entwicklern den Zugang zu Netzentgelten und regionalen Strompreisen ermöglicht. Dies würde nicht nur die Markttransparenz verbessern, sondern auch die Entwicklung neuer digitaler Lösungen erleichtern.
Wer unterstützt die Petition?
Die Petition wird unter anderem von Balkon.Solar e.V. unterstützt, einer Initiative zur Förderung von Steckersolargeräten. Auch der bekannte YouTube-Kanal Akkudoktor berichtet umfassend über das Thema und gibt weiterführende Informationen zur Bedeutung von Kleinspeichern für die Energiewende.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben bis zum 10. April 2025 Zeit, die Petition auf der offiziellen Website des Bundestags zu unterzeichnen: Zur Petition
Fazit: Jetzt unterschreiben
Kleinspeicher könnten eine wichtige Rolle in der Energiewende spielen, wenn sie richtig gefördert und in das Stromnetz integriert würden. Die Petition setzt sich dafür ein, bestehende Hürden abzubauen und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sich der Einsatz von Kleinspeichern für Bürgerinnen und Bürger lohnt.
Wer eine bürgernahe, dezentrale Energiewende unterstützen möchte, kann die Petition unterzeichnen und sich aktiv für eine verbesserte Regulierung einsetzen.
Weiterführende Artikel:
- https://balkon.solar/news/2024/11/16/petition-die-zweite-kleinspeicher-entfesseln-stromnetz-stabilisieren/
- https://akkudoktor.net/pub/balkonsolar-und-heimspeicher-petition