Österreich: Keine MwSt auf Photovoltaik ab 2024

Österreich: Keine MwSt auf Photovoltaik ab 2024

Photovoltaik MwSt. entfällt ab 2024 in Österreich
© EnergieMagazin

Der mühsame Prozess, eine Förderung für Photovoltaikanlagen zu erhalten, fällt ab dem nächsten Jahr in Österreich weg. Im Zuge der jüngsten Ankündigungen zur wirtschaftlichen Erholung und den staatlichen Finanzmaßnahmen für die kommenden Jahre gab die Ministerin für Umweltschutz, Leonore Gewessler, am 17.10.2023 eine bemerkenswerte Gesetzesänderung bekannt:

Ab dem 01.01.2024 sollen Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von bis zu 35 Kilowatt-Peak (KWp) in Österreich von der Umsatzsteuer befreit werden. Nach aktuellem Stand soll dieses Gesetz für die Jahre 2024 und 2025 gelten. Dieses Modell wurde zuvor bereits in Deutschland eingeführt und betrifft den Kauf und die Installation privater Photovoltaikanlagen (dazu gehören auch Balkonkraftwerke), sowie Solarstromspeicher. Österreich schließt sich nun diesem Ansatz an.

Das sagt PV Austria zu den Änderungen

Der Bundesverband Photovoltaik (PV) Austria begrüßte die Entscheidung der Regierung, da er diese Steuerbefreiung bereits seit vielen Jahren gefordert hatte.

“Als Verband haben wir uns schon lange für diese Maßnahme eingesetzt und sind sehr erfreut darüber, dass der Ausbau von PV-Anlagen im Kleinsegment im kommenden Jahr einen erheblichen Schub erhalten wird”, sagte Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von PV Austria. Damit wird das Motto “Null Umsatzsteuer – Null Bürokratie” endlich Wirklichkeit. Dies ist zurzeit ein wichtiger Schritt, da die Nachfrage nach Photovoltaik in der Branche gerade rückläufig ist. “Dieser Abbau von bürokratischen Hürden wirkt dem entgegen”, so Paierl.




Die Senkung der Umsatzsteuer auf Null Prozent soll zu Beginn des Jahres 2024 in Kraft treten und für alle Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 35 Kilowatt gelten. Dies beinhaltet auch kleine Anlagen wie Balkonkraftwerke (Stecker Solaranlagen), Speicher, zugehörige Komponenten und die Installation. PV Austria erklärte, dass diese Maßnahme die bestehenden Bundesförderungen ersetzen wird und für einen Zeitraum von zwei Jahren befristet ist. Das Ziel ist eine erhebliche Steigerung des Photovoltaik-Ausbaus durch die Beseitigung bürokratischer Hürden.

Statistik: Photovoltaik Prognose Österreich
Photovoltaik Ausbau in Österreich © pvaustria.at

PV Austria wies darauf hin, dass dies auch für die Wirtschaft von Bedeutung ist und daher ein zeitgemäßes Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) sowie der Ausbau der Stromnetze erforderlich sind. “Nur durch den Ausbau des Stromnetzes und die Schaffung moderner rechtlicher Rahmenbedingungen können die zukünftigen Photovoltaik-Anlagen, die jetzt durch die quasi Steuerbefreiung gefördert werden, tatsächlich zur Energiewende beitragen”, meint Paierl.

Wichtiger Schritt für die Energiewende

“Die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Photovoltaikanlagen ist ein wichtiger Schritt in eine nachhaltige Energiezukunft. Wir haben schon lange darauf hingewiesen, dass das deutsche Modell der unbürokratischste und effektivste Weg ist, um den notwendigen Ausbau der Photovoltaik weiter zu beschleunigen.

Wir freuen uns, dass die Bundesregierung unsere langjährige Forderung umsetzt und damit ein weiteres wichtiges Konjunktursignal setzt. Die neue Maßnahme baut steuerliche und bürokratische Hürden ab und ermöglicht mehr Haushalten den Umstieg auf die Verwendung von erneuerbare Energien, was nicht nur die Umwelt entlastet, sondern langfristig auch deutlich finanzielle Vorteile bringt” – Christian Bräuer, Bundesinnungsmeister

Die Branche für erneuerbare Energien hat sich bereits seit Jahren für den Übergang zu nachhaltigen Energiequellen eingesetzt, wie aus den in der Pressekonferenz von Ministerin Gewessler genannten Statistiken hervorgeht.

“Die letzten drei Jahre waren Rekordjahre für den Ausbau der erneuerbaren Energien. Dass die Branche alles gegeben hat, wie Ministerin Gewessler im Rahmen der Pressekonferenz betonte, können wir nur bestätigen. Wir werden auch weiterhin bei den zentralen Zukunftsthemen für Maßnahmen des Klimaschutzes – wie z.B. Energiespeicheranlagen, Gebäudeautomationen zur effizienten Verwendung elektrischer Energie und dem Ausbau der Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität – mit unseren Fachbetrieben der Elektriker Österreichs als Partner für eine sichere Energiewende zur Verfügung stehen. Unsere Branche ist Vorreiter in Sachen Klimaschutz, dafür setzen wir uns tagtäglich ein und stehen dazu mit stolzer Brust” – Christian Bräuer, Bundesinnungsmeister




Verwendete Quellen: PV Austria, WKO

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Alexander Jakob
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Alexander Jakob
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