Nachdem Zendure mit dem SolarFlow vor knapp einem Jahr den bisher besten Balkonkraftwerk Speicher auf den Markt gebracht hat, folgt nun eine neue Speicherlösung. Das neue Gerät trägt den Namen Zendure AIO 2400 (steht für All in One) und vereint Batterie & PV-Hub in einem einzigen Gerät. Die Speicherkapazität beträgt 2,4 kWh und ist im Gegensatz zum SolarFlow nur mit sich selbst erweiterbar. Auf den ersten Blick mag das Gerät zwar wie eine mobile Klimaanlage aussehen, wir finden das Produktdesign aber insgesamt sehr ästhetisch.
In diesem Erfahrungsbericht zeigen wir Ihnen, was das Produkt taugt, wie es im Vergleich zum SolarFlow abschneidet und für wen sich der Kauf definitiv lohnen kann.
Letzte Aktualisierung:
Unser Test-Fazit zum Zendure AIO 2400
Der neue Zendure All-in-One 2400 ist ein durchdachtes Balkonkraftwerk Speichersystem, das sich in nahezu jede Anlage mit bis zu vier Solarmodulen integrieren lässt. Wir konnten das Gerät nun 2 Wochen testen und sind bis auf wenige kleine Software Probleme sehr zufrieden. Die Installation ist noch leichter, als beim SolarFlow, da man nur noch den Wechselrichter und die PV-Module anschließen muss. Das an einen Heizkörper angelehnte Design überzeugt auch, da die Verbindungskabel gut versteckt sind. Beim SolarFlow haben wir hingegen einen richtigen Kabelsalat.
Eine Aufstellung im Innebereich ist nun auch besser möglich, da man lediglich die MC4 Kabel von den Solarmodulen verlängern und ins Haus verlegen muss. Beim SolarFlow ist man durch das kurze Batteriekabel sehr eingeschränkt, was die Platzierung betrifft.
Wir finden es gut, dass Zendure einen Schritt weiter gedacht hat, und nun auch einen Batteriespeicher für Balkonkraftwerke mit bis zu vier Modulen entwickelt hat. Der große Nachteil am Vorgänger SolarFlow war nämlich, dass dieser nur eine Eingangsleistung von 780 Watt verarbeiten konnte, was die Amortisationsdauer erheblich in die Länge zieht. Der Zendure AIO akzeptiert eine maximale Modulleistung von 1560 Watt, wobei lediglich 1200 Watt genutzt werden können, um den Akku zu laden. Perfekt für ein Balkonkraftwerk mit 3-4 Modulen.
Mit insgesamt 2400 Wattstunden wurde die Kapazität der Batterie einigermaßen gut gewählt, da dies wohl dem täglichen Jahresdurchschnitt an erzeugtem Solarstrom entspricht – zumindest bei einem 800W Balkonkraftwerk. Laut unserer Umfrage zum SolarFlow bevorzugen 63% der Befragten die Variante mit 2 kWh. Bei einem größeren Balkonkraftwerk mit bis zu 4 Modulen ist die Kapazität jedoch fast ein wenig zu klein gewählt, da man den Speicher im Sommer bereits zur Mittagszeit vollgeladen hat. Am besten geeignet ist er für Anlagen mit 3 Solarmodulen.
Was wir schade finden ist, dass es Zendure keinen Anschluss für die AB1000 und AB2000 Batterien vom SolarFlow integriert hat. Damit hätte man bei Bedarf die Kapazität um 1 oder 2 Kilowattstunden erweitern können. Verschwendetes Potential aus unserer Sicht. Man hat jedoch die Möglichkeit, zwei AIO 2400 zusammenzuschalten und hätte damit eine Kapazität von 4800 Wattstunden. Somit könnte man die Energie von 6 bis 8 Solarmodulen effektiv nutzen.
Wie auch die neuen AB2000 Batterien, verfügt der AIO 2400 über eine integrierte Heizfunktion in der Batterie. Diese macht den Speicher wintertauglich bis zu einer Temperatur von -20° Celsius. Sobald das Gerät eine Außentemperatur von 0° erkennt, werden etwa 70 Watt Energie benötigt, um den Akku mittels interner Erwärmungsfolie auf eine optimale Betriebstemperatur aufzuheizen. Das Gerät kann die benötigte Energie direkt aus dem Akku nehmen, da bei Lithium-Eisenphosphat Batterien eine Entladung bis zu -20°C möglich ist.
Da zum Testzeitpunkt konstant Plusgrade herrschten, konnten wir diese Funktion noch nicht ausführlich testen. Allerdings scheint die Heizfunktion noch nicht so ganz zu funktionieren, da das Gerät bei rund 5°C eine Temperatur Warnung auswirft und die Entladung nicht mehr zulässt. Ähnliche Probleme gab es anfangs mit dem SolarFlow.
Die Einrichtung in der Zendure App funktioniert innerhalb weniger Minuten und auch der Funktionsumfang ist sehr umfangreich. Nutzer haben die Wahl zwischen manueller Einspeiseleistung, Zeitsteuerung, Batterieprioritätsmodus und dynamischer Einspeisung bzw. Smart-CT Modus. Der große Vorteil an den Zendure Produkten ist, dass eine Shelly Integration möglich ist.
Wer einen Shelly 3EM am Stromzähler eingebaut hat, der kann eine sogenannte Nulleinspeisung realisieren. Dieser misst nämlich den aktuellen Stromverbrauch im Haushalt und gibt diesen in Echtzeit an den Zendure AIO 2400 weiter – auch wenn das noch nicht perfekt funktioniert, es ist eine geniale Funktionalität mit viel Potential. In der Theorie kann man damit bis zu 100% der erzeugten Solarenergie selbst verbrauchen und die Kosten amortisieren sich noch schneller!
Zendure hat vor kurzem ein neues Firmware Update mit der Versionnsnummer 1.0.16 bereitgestellt, mit dem die Heizfunktion der Akkus verbessert wurde. Zudem hat das Unternehmen in der Zendure Facebook Gruppe angekündigt, seine Server zu erweitern, um die Nulleinspeisung mittels Shelly 3EM zu verbessern. Leider gibt es noch bei vielen Nutzer große Probleme mit dem Smart-CT-Modus, wodurch sich die Einspeiseleistung teilweise überhaupt nicht an den gemessenen Echtzeitverbrauch vom Shelly anpasst – hier muss Zendure mittels Update nachbessern!
Mai Update: Der Smart-CT-Modus funktioniert nun wesentlich besser, allerdings gibt es immer noch Probleme bei vielen Nutzern. Wer einen ähnlichen Speicher mit zuverlässiger Shelly Einspeisung sucht, der sollte sich den Maxxicharge Speicher von Maxxisun anschauen. Hier kommt es durch eine lokale Anbindung nur zu ~1 Sekunde Verzögerung bei der dynamischen Einspeisung.
- Langlebigster Balkonkraftwerk Akku
- 8000 Ladezyklen bis 70%
- Shelly Anbindung für Nulleinspeisung
- Hochwertige Verarbeitung
- Angemessene Speicherkapazität
- Hohe PV-Eingangsleistung
- Kulant bei Garantiefällen
- Nicht modular erweiterbar
- Shelly Einspeisung funktioniert nicht immer wie erwartet
- Nur 1185W für Akkuladung nutzbar
- Heizfunktion noch nicht ausgereift
- Schlechter Kundensupport
Wer einen Plug & Play Batteriespeicher als Komplettsets sucht, für den ist der neue Zendure All-in-One 2400 die perfekte Ergänzung für ein Balkonkraftwerk mit zwei bis vier Solarmodulen.
- Kompatibel mit fast allen Balkonkraftwerken
- 2400 Wh Speicherkapazität
- Kompatibel mit Shelly 3EM
- Gutscheincode 'ENERGIEMAG' bei YUMA
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- Im Komplettsets wesentlich günstiger, als beim Hersteller
Wer sich jedoch eine größere Speicherkapazität (bis zu 7 kWh) und eine Eingangsleistung von bis zu 1800 Watt wünscht, für den ist der Zendure SolarFlow mit dem neuen Hub 2000 und den AB2000 Batterien die perfekte Wahl und aus unserer Sicht der beste Balkonkraftwerk Speicher. Das Produkt ist aktuell nur zum Vorbestellen erhältlich und wird ab April ausgeliefert:
- 1800W Eingangsleistung
- 1200 Watt Ausgangsleistung
- Bis zu 4 Module anschließen (2400 Watt)
- 3,84 kWh Batteriekapazität
Wie funktioniert der Zendure AIO 2400?
Balkonkraftwerk Besitzer kennen das Problem: Genau dann, wenn der meisten Strom erzeugt wird, ist man nicht zuhause. Überschüssiger Strom wird an den Netzbetreiber verschenkt. Mit einem Batteriespeicher lässt sich dieses Problem lösen.
Beim AIO 2400 handelt es sich um einen All-in-One Plug & Play Batteriespeicher, der nahtlos in jedes Balkonkraftwerk integriert werden kann. Es müssen lediglich die Solarmodule und der Wechselrichter mit dem AIO 2400 verkabelt werden. Das Gerät hat eine Speicherkapazität von 2,4 kWh, welche jedoch nicht erweiterbar ist. In der App kann man einstellen, wie hoch die Ausgangsleistung des SolarFlow sein soll. Abhängig von der aktuellen Solarleistung wird vorrangig Strom eingespeist oder gespeichert. Zendure bietet inzwischen vielerlei Funktionen zur Automatisierung der Einspeisung – von Zeitsteuerung bis hin zur dynamischen Einspeisung abhängig vom Stromverbrauch. Die Ausgangsleistung kann in 1W Schritten reguliert werden.
Wie man in der Infografik sehen kann, wird die überschüssige Solarenergie tagsüber in den Akku gespeichert, bis dieser vollgeladen ist. Erzeugen die Solarmodule gerade 1200 Watt, so kann man beispielsweise in der Zendure App einstellen, dass nur 400 Watt über den Wechselrichter ins Hausnetz eingepeist werden sollen. Die übrigen 800 Watt werden genutzt, um die Batterie zu laden. Ist der Akku auf 100% vollgeladen so wird der sogenannte Bypass Modus aktiviert, bei dem der gesamte erzeugte Solarstrom direkt ins Hausnetz geleitet wird. Am Abend, wenn keine Sonne mehr scheint, kann man nun die Einspeisung auf 150 Watt einstellen, um die Grundlast im Haushalt zu decken. Diese Leistung wird nun konstant eingespeist, bis die Batterie leer ist.
Das zweite Szenario ist, dass man beispielsweise 300 Watt Einspeisung ins Hausnetz einstellt. Werden gerade 500 Watt erzeugt, so gehen 200 Watt in den Akku und der Rest ins Hausnetz. Kommt nun aber eine Wolke und die PV Module erzeugen nur mehr 100 Watt, so nimmt der Zendure AIO die benötigten 400 Watt aus dem Speicher, um auf die 500 Watt zu kommen.
Man kann in der App eine Entladegrenze einstellen, um die Batterie vor Tiefentladung zu schützen. Hier reicht aus unserer Sicht ein Wert von 1%, wobei Zendure empfiehlt, die Entladegrenze auf 5% zu setzen. Die gleiche Funktion gibt es auch für die Ladegrenze, um den Akku vor Überladung zu schützen. Außerdem hat der AIO 2400 einen Überspannungsschutz und einen Überstromschutz, der den AIO automatisch abschaltet, wenn die Eingangspannung über 60 Volt oder der Eingangsstrom über 30 Ampere liegt. Ein Kurzschlussschutz und Verpolungsschutz sind ebenfalls vorhanden, allerdings kann es durch die MC4 Stecker gar nicht zum Vertauschen von Plus und Minus Stecker kommen.
Sobald die Außentemperatur unter 5° C fällt, aktiviert der AIO 2400 die integrierte Heizfunktion, um die Batterie wieder auf die Mindesttemperatur zu erwärmen. Dadurch ist eine Ladung und Entladung weiterhin möglich, ohne die Lebensdauer der Batterie zu beeinflussen.
Ein weiteres nettes Feature ist die LED Beleuchtung. Diese zeigt den aktuellen Ladestand der Batterie an und kann zudem in der Zendure App personalisiert werden. Man kann die Farbe und Helligkeit einstellen und es gibt sogar einen “Party Modus”.
Versand & Lieferumfang
Im Vergleich zum Vorgängerprodukt ist der Lieferumfang diesmal sehr überschaubar. Das komplette Produkt wird in einem einzigen Paket per Spedition geliefert. Das Gewicht beläuft sich auf beachtliche 40 Kilogramm, eine zweite Person sollte also beim Tragen helfen.
Im Paket enthalten ist folgendes:
- 1 x Zendure AIO 2400
- 1 x Standfuß
- 1 x Wandhalterung
- 2 x MC4 Verlängerungskabel
- 1 x Montagezubehör
- 1 x Benutzerhandbuch
Wir finden gut, dass der AIO 2400 ausreichend gut geschützt verpackt wird, um mögliche Transportschäden zu vermeiden. Außerdem wird das Paket als Batterie gekennzeichnet.
Montage & Anschluss
Der Aufbau des Zendure AIO 2400 ist innerhalb weniger Minuten erledigt, da das Gerät bereits betriebsbereit geliefert wird. Es gibt zwei Optionen für die Platzierung des AIO:
- Wandmontage
- Aufstellen per Standfuß
Da das Gerät IP65 spritzwassergeschützt ist, kann es problemlos im Außenbereich platziert werden. Wer die Möglichkeit hat, sollte den Speicher aber dennoch im Haus oder in der Gartenhütte aufstellen, da hier weniger Energie für die Erwärmung der Batterien im Winter aufgewendet werden muss. Wichtig für den Montageort ist, dass sich der AIO innerhalb des WLAN Erfassungsbereich befinden sollte, da es sonst zu Verbindungsabbrüchen kommen kann.
Option 1: Standfuß Montage
Hierfür benötigt man die L-förmige Stütztplatte, den Fußbodenständer, sowie die 5 L-förmigen Halterungsschrauben. Als Werkzeug ist ein Schraubendreher völlig ausreichend.
Im ersten Schritt muss die L-förmige Stütztplatte an den Fußbodenständer befestigt werden. Verwenden Sie dafür die mitgelieferten M5*8 Schrauben. Nun muss der AIO nur mehr in die montierte Bodenplatte eingehängt werden. Aufgrund des hohen Gewichts empfiehlt es sich, eine zweite Person zur Hilfe zu haben.
Im weiteren Schritt sollte man gleich den Wechselrichter befestigen. Dazu muss man die zwei großen Schrauben zuerst leicht lösen und die verschiebbare Wechselrichter Halterung auf die richtige Breite einstellen. Nun wird der Wechselrichter eingehängt und die Schrauben wieder festgezogen:
Als letztes gehört noch die Abdeckung an der Oberseite befestigt. Dazu benötigen Sie weitere 6 M5*8 Halterungsschrauben:
Option 2: Wandmontage
An unserem Teststandort haben wir den AIO 2400 im weiteren Verlauf an die Fassade vom Gartenhaus befestigt. Dafür benötigt man die Wandhalterung (sollte standardmäßig an der Stützplatte angeschraubt sein), die beiliegenden Halterungsschrauben und Kunststoffdübel, ein Maßband, eine Bohrmaschine, sowie einen Bleistift zum Markieren der Bohrlöcher.
Als erstes muss die Wandhalterungsplatte von der L-förmigen Stützplatte abmontiert werden. Die Wandhalterung benötigen Sie jetzt, um eine geeignete Position an einer Fassade zu finden. Wichtig ist, dass die Wandhalterung auf einer Höhe von mindestens 60 cm liegt.
Markieren Sie die Lochposition mit einer Wasserwaage und bohren Sie dann 6 Löcher mit einer Tiefe von 41 mm in die Wand. Anschließend müssen Sie die Wandhalterung mit den Schrauben und Dübeln an der Wand montieren.
Nun muss der Zendure AIO 2400 nur mehr in die zuvor befestigte Wandhalterung eingehängt werden. Hierfür empfehlen wir auf jeden Fall eine zweite Person, da es nicht so leicht ist, in die dünne Öffnung der Wandhalterung zu finden.
Solarmodule anschließen
Wer den AIO 2400 mit einem 800 Watt Balkonkraftwerk betreiben möchte, für den funktioniert der Anschluss der Solarmodule wie gewohnt. Ein Modul an den PV-Eingang 1 und das andere Modul an den PV-Eingang 2. Dank der MC4 Stecker kann man hier nichts falsch machen.
Wer hingegegen drei oder vier Solarmodule anschließen möchte, der muss einiges beachten. Die Solarmodule dürfen nicht mittels Reihenschaltung angeschlossen werden, da sich hier die Spannung (V) addiert. Das führt sehr schnell zu einer Überspannung, die der AIO nicht verarbeiten kann und daher den Ausgang abschaltet.
Daher müssen zwei Solarmodule mittels Parallelschaltung verbunden werden. Hier bleibt die Spannung (V) gleich und die Stromstärke (A) addiert sich. Das ist jedoch kein Problem, da der AIO den Strom regelt. Für die Parallelschaltung müssen Sie die Plus Pole beider Panels mittels Y-Stecker miteinander verbinden. Dasselbe gilt für Minus. Anschließend wird Plus und Minus an den PV-Eingang angeschlossen. Wir haben das mit den neuen flexiblen Solarpanels von Zendure getestet und es hat einwandfrei funktioniert.
Beim PV-Eingang 2 (400W) sollte man nur ein Modul anschließen, da die Stromstärke mit 14A angegeben wird. Wer dennoch zwei Solarmodule an diesen Eingang anschließen möchte, der sollte das nur bei einer Ost-West Ausrichtung tun. Hier erzeugt nur ein Modul die volle Leistung, während das andere im Schatten steht.
Test der Eingangsleistung am Labornetzteil
Beim AIO 2400 sind zwei PV-Eingänge für die Solarmodule vorhanden. Der PV-Eingang 1 akzeptiert laut Zendure eine maximale Eingangsleistung von 800 Watt (16-60V und 20A). Der PV-Eingang 2 akzeptiert nur eine Eingangsleistung von 400 Watt (16-60V und 14A). Wir haben mittels 60V/20A Labornetzteil getestet, wie viel Strom man pro PV-Eingang maximal in den Zendure AIO 2400 leiten kann – und wie viel von der Eingangsleistung vom Gerät genutzt werden kann.
Am PV Eingang 1 konnten wir maximal 832 Watt mit dem Labornetzteil ausreizen, wovon 787 Watt genutzt werden konnte. Am PV-Eingang 2 waren nur 411 Watt Eingangsleistung möglich, wovon 389 Watt genutzt werden konnten. Die Ergebnisse sind sehr zufriedenstellend.
In Summe kann der AIO also 1243 Watt Eingangsleistung akzeptiert, wovon aber lediglich 1185 Watt in den Akku geladen werden konnten. Zendure gibt an, dass man insgesamt 1580 Watt Modul Nennleistung an den AIO anschließen kann – das ergibt Sinn, da man die volle Leistung der Module ohnehin nie erreicht. Und selbst wenn, regelt der AIO die Leistung ohnehin runter.
Durch die hohe akzeptierte Eingangsleistung macht es auf jeden Fall Sinn, den Zendure AIO mit einem größeren Balkonkraftwerk (also drei oder vier Module) zu betreiben. Man könnte beispielsweise zwei Module mittels Parallelschaltung nach Osten und Westen ausrichten und an den 400W Eingang anschließen. Die anderen beiden Module könnte man nach Süden ausrichten und an den 800W Eingang anschließen. Dadurch werden alle Eingänge bestmöglich ausgereizt.
Nulleinspeisung mit Shelly Integration
Dank dem sogenannten “Smart-CT Modus” kann eine Nulleinspeisung realisiert werden. Der AIO 2400 ist nämlich auch mit dem Shelly 3EM kompatibel. Es handelt sich dabei um ein drei-phasiges Energiemessgerät für den Stromzähler, welches den gesamten Stromverbrach im Haus messen kann. Über die Shelly App können die Statistiken eingesehen werden.
Der Shelly 3EM lässt sich mit dem AIO 2400 verknüpfen und kann den aktuellen Stromverbrauch in Echtzeit weitergeben. Seit einigen Monaten gibt es in der Zendure App nun auch die Funktion zur Überwachung aller drei Phasen (A, B und C). Werden beispielsweise gerade 139 Watt im Haushalt benötigt, so speist der Speicher 109 Watt ins Hausnetz ein. Die Differenz von 30W ist ein kleiner Puffer, der dafür sorgen soll, dass kein Strom verschenkt wird.
Es gibt aber auch die Option “Haushaltsstrom priorisieren”, bei dem der AIO 2400 eine aggressivere Strategie für die Einspeisung anwendet. Werden beispielsweise gerade 139 Watt benötigt, so gibt der Speicher eine Leistung von 135 Watt aus. Hier kann es vermehrt dazu kommen, dass mehr Strom eingespeist wird, als gerade benötigt. Das liegt daran, dass die Daten vom Shelly nicht völlig latenzfrei übertragen werden können – eine minimale Verzögerung gibt es immer.
In der Praxis ist es so, dass die dynamische Einspeisung noch nicht so ganz ausgereift ist. Schaltet man beispielsweise einen großen Verbraucher wie den Herd ein, so regelt der AIO 2400 die Ausgangsleistung langsam auf den Höchstwert rauf – das ist ja erstmal völlig in Ordnung. Problematisch ist es nur, wenn man den Herd dann wieder ausschaltet. Dann benötigt der AIO nämlich genau so lange, um die Leistung wieder herunter zu regeln. Dadurch wird etwa 1 Minute lang unnötig Strom verschenkt.
Wir sind uns sicher, dass Zendure dieses Problem in Zukunft mit einem Firmware Update in den Griff bekommt. Immerhin wird der Echtzeit Stromverbrauch sehr genau von Shelly an Zendure übertragen.
Shelly mit dem AIO 2400 verknüpfen
Wir waren bei der ersten Einrichtung verblüfft, wie einfach die Shelly Integration mit der Zendure App funktioniert hat. Für den ersten Schritt benötigt man ein aktives Benutzerkonto in der Shelly App, welche für iOS und Android kostenlos verfügbar ist.
Als nächstes müssen Sie in der Zendure App im rechts unten auf das Benutzerkonto gehen. Hier finden Sie unten im Bereich “Weitere Dienste” das Symbol mit der Beschriftung “Shelly”. Anschließend müssen Sie sich mit Ihren Shelly Zugangsdaten einloggen und auf auf “Autorisieren” tippen. Sobald die Autorisierung erfolgreich war, können Sie ein Shelly Gerät auswählen, das Sie mit Zendure verknüpfen möchten. Mit “Hinzufügen bestätigen” sollte das Gerät nun auf der Startseite der Zendure App erscheinen. Nun können Sie die aktuellen Leistungsdaten vom Shelly 3EM ebenfalls in der Zendure App einsehen und überwachen.
Für die Verknüpfung mit dem Balkonkraftwerk Speicher müssen Sie nun auf das AIO 2400 Gerät navigieren. Tippen Sie auf “Energie” und anschließend auf “Energieplan”. Hier gibt es eine Reihe von Funktionen – für die Nulleinspeisung ist jedoch die Funktion “Smart-CT Modus” notwendig.
Sobald der “Smart-CT Modus” angewählt wurde, erscheint der zuvor hinzugefügte Shelly 3EM und eine Auflistung der drei Phasen. Hier gibt es zwar die Möglichkeit, nur bestimmte Phasen auszuwhählen. Man sollte aber immer alle drei Phasen anwählen, damit jeder Verbraucher im Haus überwacht werden kann. Dazu müssen Sie auf die grüne Schaltfläche tippen und die Meldung bestätigen. Anschließend können alle drei Phasen angewählt werden.
Wer nicht möchte, dass gespeicherter Strom verschenkt wird, der sollte die Option nun so belassen. Wer jedoch sicherstellen will, dass der Strombedarf im Haushalt zum Großteil abgedeckt wird, der sollte die Option “Haushaltsstrom priorisieren” aktivieren. Hier achtet der AIO 2400 darauf, dass in etwa genau so viel Strom wie benötigt – oder sogar mehr – ins Hausnetz eingespeist wird. Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Einspeisung immer etwa 10 Watt unter dem aktuellen Verbrauch liegt.
Sobald die Smart-CT Funktion aktiviert wurde, wird die benötigte Einspeiseleistung langsam hochgeregelt. Das kann nun etwa 1-2 Minuten dauern. Anschließend sollte die Leistung in Echtzeit angepasst werden – leichte Verzögerungen sind jedoch immer möglich.
Rentabilität und Amortisation
Die wichtigste Frage beim Kauf eines Balkonkraftwerk Speichers ist die Rentabilität bzw. die Amortisationsdauer. Der Vorteil am Zendure AIO 2400 ist, dass man die Anschaffungskosten durch die erhöhte Eingangsleistung schneller wieder drin hat. Wir haben eine Beispielrechnung aufgestellt:
Angenommen man installiert ein 1200 Watt Balkonkraftwerk mit drei Solarmodulen und erweitert dieses mit dem Zendure AIO 2400 Speicher. Die Gesamtkosten würden sich bei unserem System folgendermaßen zusammensetzen:
- Solarmodule: 350 Euro
- Wechselrichter: 150 Euro
- Verbindungskabel: 30 Euro
- Schuko Anschlusskabel: 30 Euro
- Halterungen: 120 Euro
- Zendure AIO: 1313 Euro
Insgesamt belaufen sich die Gesamtkosten auf 1993,00 Euro. Das Balkonkraftwerk alleine kann im Optimalfall etwa 1000 Kilowattstunden pro Jahr erzeugen (bei 800W Einspeiseleistung), wovon aber lediglich 60%, also 600 kWh genutzt werden könnten. Geht man nun von einem Strompreis von 0,4€ pro kWh aus, so spart man mit dem Balkonkraftwerk 240 Euro Stromkosten pro Jahr.
In Kombination mit dem Batteriespeicher käme man auf einen Eigenverbrauchsanteil von rund 95%, man könnte also rund 950 kWh der erzeugten Energie nutzen. Das entspricht einer Einsparung von 380 Euro pro Jahr. Somit benötigt man etwa 5 bis 6 Jahre, bis sich das komplette System inklusive Batteriespeicher amortisiert hat.
Natürlich ist das nur eine Beispielrechnung und die tatsächliche Einsparpotential hängt in erster Linie vom jährlichen Stromverbrauch, dem aktuellen Strompreis und der Grundlast ab. Wer beispielsweise eine dauerhafte Grundlast von 600 Watt hat (zB. durch Aquarium, Poolpumpe, etc.), dem nützt ein Balkonkraftwerk Speicher nicht viel, da man die erzeugte Energie einfach direkt einspeisen und zum Großteil verbrauchen kann.
Bisher festgestellte Probleme
Insgesamt läuft der Betrieb seit 2 Wochen ganz zuverlässig. Wir hätten uns definitiv mehr “Kinderkrankheiten” und Software Probleme erwartet, zumal das Produkt zum Testzeitpunkt noch gar nicht auf dem Markt war. Dem war aber nicht so!
Dennoch müssen wir den Smart-CT Modus mit Shelly Integration stark kritisieren. Anfangs lief die dynamische Echtzeiteinspeisung sehr zuverlässig mit kurzer Latenz. Allerdings ist der Modus seit einigen Wochen ist der Modus nicht zu gebrauchen, da ständig zu viel oder zu wenig Leistung ins Hausnetz abgegeben wird. Dadurch wird viel Strom verschenkt. Zendure hat zwar durch neue Severstandorte eine Verbesserung angekündigt, diese blieb aber bisher aus. Wir haben bereits probiert, den Serverstandort von “Global” auf “Deutschland” zu wechseln. Dabei gehen alle Statistiken verloren – eine Besserung war jedoch nicht in Sicht.
Wir haben uns in der offiziellen Facebook Gruppe von Zendure umgehört: Bei manchen Nutzern läuft der Modus seit Tag 1 fehlerfrei – bei anderen leider nicht. Wir hoffen, dass Zendure hier bald eine Lösung findet.
Einmal ist es vorgekommen, dass der AIO in der App eine Fehlermeldung bezüglich der Heizfunktion ausgegeben hat. Die Außentemperatur lag bei etwa 7°C und dennoch meinte der AIO, dass keine Entladung möglich wäre, da die Temperatur zu gering sei. Das Problem hat sich aber glücklicherweise wenig später von alleine gelöst.
Hinzu kommt, dass sich das System einmal von alleine ausgeschaltet hat, obwohl noch genügend Batterieladung vorhanden war. Man musste das Gerät manuell per Power-Taste wieder einschalten – das wäre problematisch gewesen, wenn der Speicher an einer nicht so leicht zugänglichen Position montiert worden wäre. Grund für das Ausschalten könnte jedoch sein, dass wir über längere Zeit eine Einspeiseleistung von 0 Watt eingestellt hatten. Hier könnte der AIO nach einem gewissen Zeitraum ohne Eingangs- und Ausgangsleistung den Standby Modus aktivieren. Das müssen wir aber noch erneut austesten.
Ansonsten gab es keine weiteren Probleme mit dem Speichersystem.
Lebensdauer und Garantie
Zendure verspricht eine Produktgarantie von 10 Jahren auf den AIO 2400. Die Lebensdauer der modernen Lithium-Eisenphosphat Batterie (LiFePO4) wird mit 8000 Ladezyklen angegeben. Das sollte man aber nicht falsch verstehen. Es bedeutet, dass die Batterie nach 8000 Ladezyklen immer noch 70% Restkapazität (1,68 kWh) hat.
Ein Ladezyklus bedeutet, dass die Batterie ein Mal vollständig aufgeladen und entladen wird. Wird die Batterie beispielsweise an einem Tag halb ge- und entladen und am nächsten Tag nochmal halb ge- und entladen, so entspricht das in Summe einem Ladezyklus.
Wenn man konservativ einen Ladezyklus pro Tag rechnet, so benötigt man rund 22 Jahre um auf 8000 Ladezyklen zu kommen. In dieser Zeit hat sich der Zendure AIO 2400 aufgrund der fairen Anschaffungskosten natürlich längst amortisiert. Wie lange die Batterie in der Praxis halten wird, weiß niemand – die LiFePO4 Batterien gibt es schließlich noch nicht sehr lange auf dem Markt.
Bedenklich ist beim Zendure AIO 2400 nur, dass die Batterie und Steuerungseinheit in einem Gehäuse verbaut sind – und nicht wie beim SolarFlow zwei separate Komponenten sind. Das könnte problematisch sein, wenn nach beispielsweise 12 Jahren eine der beiden Komponenten defekt wird. Hier muss man zwangsläufig das gesamte System austauschen. Beim SolarFlow muss nur die defekte Komponente ersetzt werden.
So kann man die Lebensdauer erhöhen
Ein wichtiger Faktor für eine möglichst lange Batterie Lebensdauer ist der DoD (Depth of Discharge). Dabei handelt es sich um die Entladetiefe der Batterie. Je tiefer man eine LiFePO4 Batterie regelmäßig entlädt, desto geringer sind die erwarteten Ladezyklen. In der Regel kann man von folgenden Werten ausgehen:
Entladetiefe (DoD) | Lebensdauer (bis 70% Kapazität) |
---|---|
100% | 3000 Ladezyklen |
80% | 4500 Ladezyklen |
60% | 10000 Ladezyklen |
Wer also die Lebensdauer der AIO 2400 Batterien erhöhen möchte, sollte die Entladetiefe nicht unter 10% einstellen. Damit bleiben zwar nur 2,16 kWh Kapazität nutzbar, auf lange Sicht lohnt sich das aber trotzdem mehr. Eine zu geringe Entladung in regelmäßigen Abständen kann die Lebensdauer ebenfalls negativ beeinträchtigen.
Spezifikationen des AIO 2400
Maße | 65,7 x 42,7 x 15,0 cm |
---|---|
Gewicht | 31 Kilogramm (ohne Halterung) |
Kapazität | 2400Wh (50Ah / 48V) |
Drahtlostyp | Bluetooth, WLAN |
Steckertyp | MC4 |
Batterietyp | LiFePO4 |
Schutzklasse | IP65 |
Produktgarantie | 10 Jahre |
Ladezyklen | 8000 (bis 70% Kapazität) |
Bereich der PV-Eingangsspannung | 16 bis 60V |
PV-Eingang 1 | Maximal 400W |
Stromstärke PV-Eingang 1 | Maximal 14A |
PV-Eingang 2 | Maximal 800W |
Stromstärke PV-Eingang 2 | Maximal 20A |
PV-Eingang (Gesamt) | Maximal 1200W |
Ausgangsleistung | Maximal 1200W |
Ladetemperatur | 0°C bis 55°C |
Endladetemperatur | -20°C bis 60°C |
Lade-Überspannungsschutz | |
Lade-Überstromschutz | |
Kurzschlussschutz | |
Temperaturschutz | |
Entlade-Überspannungsschutz | |
Entlade-Überstromschutz |
Weitere Infos und Sicherheitshinweise finden Sie in der Bedienungsanleitung.
Preis und Verfügbarkeit
Der Zendure AIO 2400 ist beim Hersteller ab 1.343,00 Euro erhältlich (mit 0% Mehrwertsteuer in Österreich und Deutschland). Der Speicher kostet 0,556 Euro pro kWh Kapazität und ist daher minimal günstiger, als der Zendure SolarFlow mit einer AB2000 Batterie. Beim Anbieter YUMA gibt es den Speicher mit unserem Bestpreis Gutschein “ENERGIEMAG” aktuell für 1.275,85 Euro zzgl. 49 Euro Versandkosten.
Zu Verkaufsstart wird der AIO Speicher auf 300 Stück limitiert sein. Interessierte Käufer sollten daher schnell zuschlagen, da der Ansturm sehr groß ist:
- Kompatibel mit fast allen Balkonkraftwerken
- 2400 Wh Speicherkapazität
- Kompatibel mit Shelly 3EM
- Streng limitiert auf 300 Stück!
- Gutscheincode 'ENERGIEMAG' für 5% Rabatt
Das EnergieMagazin hat den Zendure AIO 2400 und den Hoymiles HMS-800-2T leihweise unter NDA von Zendure zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war eine möglichst frühe Veröffentlichung.
Hallo,
was passiert bei der Nulleinspeisung / smart-CT-Modus, wenn der Akku voll ist?
Wird dann alles ins Haus geliefert oder schalten sich z.B. die Solarmodule ab oder wie wird das geregelt?
Wenn ersteres zutrifft, ist es keine Nulleinspeisung!
Hallo Martin,
Es gibt einen “Bypass” Modus. Diesen kann man aktivieren, deaktivieren oder auf “Automatisch” setzen. Wenn er deaktiviert ist, werden bei vollen Akkus 0 Watt ans Hausnetz abgegeben. Würde ich aber nicht machen.
Freundliche Grüße,
Alexander Jakob
spitzen Testbericht und vor allem zur hängenden Variante etwas erklärt!!!
Ihr erwähnt eine Erweiterbarkeit mit sich selbst. Eine solche wird aber von Zendure weder im Handbuch gelistet, noch beworben. Woher habt Ihr diese Information und wie soll das funktionieren?
In dem Bericht hört es sich so an, als wenn die Nulleinspeisefunktion mit einem Shelly über einen Zendure Server läuft?
Wozu? Was soll das?
Sowohl der Shelly, als auch der AIO sollten auch nur lokal im Wlan laufen?
Wenn ich zur Nutzung solcher Funktionen quasi zu einer Zendure Cloud gezwungen werde bin ich raus.
Das ist ein no go.
Was, wenn es in 3 Jahren keinen Support mehr für den Akku gibt?